Die Aussichten für den Immobiliensektor an der nördlichen Costa Blanca

Bis Ende 2023 zeigte der Immobiliensektor in der Provinz Alicante eine starke Widerstandskraft: Der Rückgang der Immobilienkäufe und -verkäufe betrug nur 0,3 %. Diese Zahlen stehen somit in einem starkem Kontrast zum übrigen spanischen Immobilienmarkt, der einen Rückgang von 8,7 % verzeichnete. Nach Angaben des spanischen Nationalen Instituts für Statistik (INE) wurden zwischen Januar und Oktober 42.320 Wohnungen in Alicante gekauft oder verkauft. Das bedeutet einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr und macht 50,39 % aller Immobilientransaktionen in der Gemeinde Valencia aus.

Die aktuelle Lage auf dem spanischen Immobilienmarkt

Der allgemeine Immobilienmarkt in Spanien zeichnet sich derzeit durch ein gemäßigteres Tempo aus, durch moderate Preise, und einen beachtlichen Rückgang der Verkäufe um 8,7 % bis Ende 2023 bei einer Steigung der Hypothekenzinsen. Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hat für einen Anstieg der Zinssätze um 4,5 % gesorgt. Käufer haben es schwerer, eine Hypothek zu erhalten und ihre Immobilie zu finanzieren und dadurch finden sich weniger potenzielle Käufer. Darum ist auch das Gesamtvolumen der Hausverkäufe gesunken. Spanische Notare melden für September 2023 einen Rückgang der Käufe und Verkäufe um 14,9 % gegenüber dem Vorjahr, ein Trend, der sich voraussichtlich im letzten Quartal 2023 fortsetzen wird. Interessant ist jedoch, dass die Immobilienpreise trotz des Rückgangs der Transaktionen bis November um 7 % im Vergleich zu 2022 gestiegen sind. Faktoren, die den Rückgang beeinflussen, sind die Inflation, das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, die geopolitische Instabilität und gesetzliche Maßnahmen, beispielsweise das Gesetz über das Recht auf Wohnraum.

Die Aussichten für den Immobilienmarkt in Spanien 2024

Experten prognostizieren für Spanien auch weiterhin einen Rückgang der Transaktionen auf dem Immobilienmarkt, und zwar durchschnittlich zwischen 5 % und 10 %. Während Solvia eine Senkung von etwa 8 % vorhersagt, rechnen die Analysten von Bankinter mit 5 %. Gonzalo Bernardos, Wirtschaftsprofessor an der Universität Barcelona, geht von einem Rückgang von 10 % aus, rechnet aber mit einer Erholung des Marktes in der zweiten Hälfte von 2024. Auch Idealista prognostiziert einen Rückgang der Transaktionen, erwartet aber eine Erholung der Nachfrage. Die Zahl der Hypothekenabschlüsse ist ebenfalls deutlich gesunken: Die Notare melden einen Rückgang des kumulierten Volumens der Hypothekenverträge zwischen Januar und Oktober 2023 um 23 % im Vergleich zum Vorjahr.

Die Prognose für den Häusermarkt in Denia, Costa Blanca Nord

Trotz eines allgemeinen Abwärtstrends in Spanien prognostiziert der Verband der Immobilienmakler von Alicante, dass der Markt in der Provinz Alicante und vor allem in Denia, Costa Blanca Nord, 2024 stabil bleiben wird, und ähnliche Zahlen wie 2023 erzielt werden. Ein wichtiger Faktor, der den Verkauf von Häusern an der Costa Blanca fördert, ist der signifikante Beitrag von mehr als 43 % der Transaktionen durch Personen unterschiedlicher Nationalitäten, von denen viele Alicante als ihren Alterswohnsitz wählen. Marifé Esteso Rubio, Präsidentin von COAPI Alicante, blickt optimistisch auf das neue Jahr: Ihrer Meinung nach ist Alicante die ideale Provinz, sowohl was die Wahl des Wohnorts angeht, als auch für Investitionszwecke. Zoila Sanz, Immobilienexpertin in Moraira und an der Costa Blanca Nord, betont die Sicherheit, die die obligatorische Eintragung von Immobilienberatern in das Register der Immobilienmakler der Autonomen Gemeinschaft Valencia (RAICV) bietet. Trotz eines leichten Rückgangs der Transaktionen im Jahr 2023 registriert Sanz ein positives Kauf- und Verkaufsvolumen, vor allem da niederländische Investoren Vertrauen in die Region als sichere Investition zeigen.