Ein Besuch in Lliber. Entdecken Sie eine reiche Historie in diesem magischen Städtchen

Die Costa Blanca bietet viel mehr als nur zahlreiche atemberaubende Stränden und fantastische Ausblicke. Tatsächlich basiert die umfangreiche Geschichte der Region auf einigen Eroberungen, die Ruinen, viel Leidenschaft und Schönheit hinterlassen haben. Aus der Mischung der vielen kulturellen Gegensätze ist die spanische Kultur schlechthin entstanden.

Wenn Sie also wissen möchten, wo die spanischen Wurzeln herkommen, lesen Sie weiter. Wir nehmen Sie mit auf eine virtuelle Reise zum magischen Städtchen Lliber.

Römer, Moslems und Katholiken

Die verbreitetste Theorie über Lliber ist die, dass die Stadt römischen Ursprungs ist. Der vielleicht stärkste Beweis dafür liegt im Namen des Ortes, der vom Lateinischen praedium Liberii, auf Deutsch „das Landgut des Liberius", abstammen könnte. Dennoch zeigen Überreste, die man in der Nähe von Pozo de Gata gefunden hat, dass es sich um eine iberische Siedlung gehandelt haben könnte.

Obwohl es sich in erster Linie um eine iberische und römische Siedlung handelt, gibt es einige Dokumente in Vall del Pop, die den Ort auch als muslimische Siedlung beschreiben. Beweise dafür finden sich nicht nur in den gefundenen Dokumenten, sondern auch in der Architektur und den Überresten, die in der Stadt und ihrer Umgebung gefunden wurden.

Bis 1258 hatte Jaume I., auf Deutsch Jakob der Eroberer genannt, das Gebiet erobert und die Moslems besiegt. Später ging es an Constanza von Sizilien, die bis um das Jahr 1300 von den Einkünften aus der Stadt Lliber profitierte.

Im Jahre 1408 verkaufte der Herr der Ländereien, Pedro de Castellví, diese an Jaime Verdeguer. Zu diesem Zweck entschied er sich, das Gebiet in zwei Herrschaftsgebiete, nämlich Alcalí-Mosquera und Xaló-Lliber, aufzuteilen.

Zwei Jahrhunderte später befahl Felipe III., König von Spanien, die Vertreibung der Mauren aus spanischem Gebiet. Daher musste das Land, das heute als Lliber bekannt ist, nach der Vertreibung von 25 Mauren-Familien wieder neu besiedelt werden.

Christliche Familien, die hauptsächlich aus Llucmajor auf Mallorca stammen, gründeten anschließend die neue katholische Siedlung, die man auch heute noch besuchen kann. Auch wenn die Region heutzutage hauptsächlich von Christen besiedelt ist, war Llíber einer der wenigen Orte, die sich gegen die Vertreibung der Mauren zur Wehr setzten.

Unabhängigkeit von Jalón

Llíber gehörte bis 1577 zum Kirchenbezirk Jalón. In diesem Jahr gewann die Stadt ihre Unabhängigkeit als eigenständige Stadt mit einer eigenen Kirchgemeinde und eigenen Regeln. Das war ein großer Schritt für die Stadt, trotz der Tatsache, dass sie weniger als 50 Jahre später so gut wie unbewohnt war.

Auch heutzutage ist Jalón eine wunderschöne Stadt, die ganz in der Nähe liegt und ganz sicher einen Besuch wert ist.

Kirche San Cosme und San Damián

Auch wenn dies nicht die älteste Kirche der Region ist – diese wurde nämlich im 16. Jahrhundert durch den Umbau einer Moschee errichtet –, so ist sie dennoch der wichtigste religiöse Ort in der Stadt.

Der Bau der Kirche begann 1859 und wurde 1875 beendet. Sie wurde im neoklassizistischen Stil erbaut, mit einem rechteckigen Grundriss und einem einzigen, in drei Abschnitte unterteilten Kirchenschiff. An den Seiten der Kirche wurden kleinere Kapellen mit starken Strebepfeilern errichtet.

Das optisch ansprechendste Merkmal des Kirchengebäudes ist der sechseckige Glockenturm mit seiner Uhr. Aufgrund der Lage der Kirche und der Bedeutung für die örtliche Bevölkerung sind diese Uhr und das Glockenläuten für die örtliche Bevölkerung ein wichtiger Bestandteil des Alltags.

Schlussfolgerung

Die Überreste vergangener Zivilisationen und die atemberaubenden Ausblicke machen Lliber zu einer der zauberhaftesten Städte der gesamten Costa Blanca. Man kann in der Tat gut sehen, wie das römische, maurische und christliche Erbe für eine einzigartige Zivilisation Platz gemacht haben, die von all diesen Einflüssen geprägt ist. 

Wenn Sie einen Blick auf das typisch spanische Erbe und die spanische Eigenart werfen möchten, sollten Sie bei einem Besuch der Region auf jeden Fall einen Abstecher nach Llíber machen.